Das „Sonnenvitamin“: Warum wird Vitamin D so genannt?
Das Überraschende vorweg: Vitamin D ist im Grunde genommen gar kein „echtes“ Vitamin – denn die müssen wir laut Definition von außen mit der Nahrung zu uns nehmen. Bei Vitamin D verhält es sich ein bisschen anders …
Vitamin D umfasst eine Gruppe von insgesamt sieben Substanzen, davon sind die wichtigsten das Vitamin D2 und D3. Während sich Vitamin D2 hauptsächlich in Pilzen und einigen Pflanzen findet, kommt das deutlich wichtigere Vitamin D3 vor allem in tierischen Lebensmitteln vor, allerdings in nur sehr geringen Mengen!
Der Knochenstabilisator: Welche Funktion hat Vitamin D in unserem Körper?
Tut nicht nur Knochen gut: weitere positive Effekte von Vitamin D.
Neben seiner Funktion als Knochenstabilisator ist Vitamin D noch an einer ganzen Reihe weiterer Stoffwechselvorgänge sowie der Bildung von Proteinen über die Steuerung einer Vielzahl von Genen im Körper beteiligt. Beispielsweise trägt Vitamin D zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion und zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Beobachtungsstudien finden darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen der Versorgung mit Vitamin D und einer Reihe chronischer Erkrankungen wie z. B. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Krebserkrankungen oder psychischen Erkrankungen. Jedoch konnte die Forschung bislang noch keine eindeutigen Beweise ermitteln und zweifelsfrei belegen, dass ein Mangel an Vitamin D die Ursache dieser Erkrankungen ist und eine Vitamin D-Gabe das Erkrankungsrisiko oder deren Verlauf günstig beeinflusst. Hier müssen weitere Studien abgewartet werden.
Welche Folgen kann Vitamin D Mangel haben?
Hier erfahren Sie, wie es zu Vitamin D-Unterversorgung kommen kann und zu welchen Auswirkungen ein solcher Mangel führen kann.
Jung und alt: Für wen ist die Vitamin D-Versorgung besonders wichtig?
Säuglinge und Kleinkinder, bei denen sich die Knochen ausbilden, benötigen ausreichend Vitamin D.
Insbesondere Säuglinge, Kinder und Jugendliche, die sich im Wachstum befinden, benötigen ausreichend Vitamin D – in erster Linie, damit sich ihre Knochen gesund ausbilden. Ein dauerhaft zu niedriger Vitamin D-Spiegel kann hier zu unterschiedlichen Problemen führen: von erhöhter Infektanfälligkeit über muskuläre Probleme und mangelnde Knochenmineralisation bis hin zu Rachitis, einer schmerzhaften Knochenerweichung. Ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin D-Mangel haben vor allem Kinder und Jugendliche, die sich selten in der Sonne aufhalten oder mit speziellen chronischen Erkrankungen.
Erfahren Sie hier, mehr über die Hintergründe und warum bei vielen Kindern die Zugabe von Vitamin D angebracht sein kann.
Senioren, bei denen das Osteoporose-Risiko steigt, sollten auf ihren Vitamin D-Haushalt achten.
Je älter wir werden, desto mehr nimmt die Fähigkeit unseres Körpers ab, Vitamin D selbst zu bilden. Gleichzeitig wächst das Risiko für Osteoporose. Hinzu kommt, dass viele Senioren sich weniger häufig draußen aufhalten und die Haut dadurch auch weniger UVB-Strahlen für die Produktion von Vitamin D aufnimmt.
Und: Die Forschung hat inzwischen herausgefunden, dass manche, regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommene, Arzneimittel die Wirkung von Vitamin D beeinflussen. All diese Faktoren erhöhen bei älteren Menschen das Risiko für einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel – und machen eine Einnahme von Vitamin D-Tabletten empfehlenswert.
Lesen Sie mehr darüber, warum gerade für Senioren die Einnahme von Vitamin D-Präparaten sinnvoll sein kann.
Weisen Sie womöglich einen Vitamin D-Mangel auf?
Machen Sie den Test!
Häufig gestellte Fragen zum Thema Vitamin D
Wie ist die Vitamin D-Situation in Deutschland?
Eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts zur Kindergesundheit (KiGGS) wies nach, dass der Vitamin D-Spiegel im Blut bei fast jedem zweiten Kind im Alter von ein bis 17 Jahren unter 50 nmol/l lag. Diese Werte spiegeln die nachträglich standardisierten Daten wider. Die Standardisierung wurde vorgenommen, da die Messmethoden zu unterschiedlichen Messergebnissen führen. Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Altersgruppen wird deutlich, dass insbesondere nach den ersten beiden Lebensjahren der Anteil der gut mit Vitamin D versorgten Kinder deutlich abnimmt:
So liegt bei ca. 75 % der Mädchen und fast 80 % der Jungen im Alter von ein bis zwei Jahren eine ausreichende Vitamin D-Versorgung vor, da für diese Altersgruppe die regelmäßige Gabe von Vitamin D zur Rachitisprophylaxe kinderärztlich empfohlen ist.
Bei den älteren Kindern hingegen sinkt der Anteil und beträgt beispielsweise bei den sieben- bis zehnjährigen Mädchen nur noch ca. 51 % und den gleichaltrigen Jungen 58 %. Und auch die Erwachsenen sind zum Großteil nicht optimal mit Vitamin D versorgt: Die Studie DEGS1 des Robert Koch-Instituts zeigte, dass ca. sechs von zehn Deutschen unzureichende Vitamin D-Spiegel aufwiesen.
Hauptgrund hierfür ist die Lage Deutschlands. Hier auf diesen Breitengraden ist eine nennenswerte körpereigene Bildung von Vitamin D über die Sonne nur von circa März bis Oktober bei einem Aufenthalt im Freien möglich. In dieser Zeit kann der Körper neben der akuten Bedarfsdeckung auch Vitamin-D-Reserven im Fett- und Muskelgewebe anlegen, auf die er im Winterhalbjahr zurückgreifen kann. Häufig reichen diese aber nicht aus – insbesondere dann, wenn Kinder und Jugendliche sich immer weniger draußen aufhalten.
Wie viel Vitamin D benötige ich?
Die Bestimmung des täglichen Bedarfs an Vitamin D ist nach wie vor schwierig und hängt von vielen Faktoren ab. Um zu beurteilen, ob bei Ihnen ausreichend Vitamin D gebildet wird, kann Ihr Arzt den 25-Hydroxyvitamin D-Serumwert bestimmen. Diese Substanz ist ein Stoffwechselzwischenprodukt von Vitamin D und wird in der Einheit nmol/l (Nanomol pro Liter) oder ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) angegeben. Beide Einheiten unterscheiden sich in etwa um den Faktor 2,5 voneinander: So entsprechen beispielsweise 20 ng/ml 50 nmol/l.
Zur Beurteilung hat die National Academy of Medicine eine Klassifizierung vorgenommen und zu folgenden Kategorien zusammengefasst. Demnach bilden
- Serumwerte von unter 30 nmol/l eine mangelhafte Vitamin D-Versorgung mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Osteomalazie und Osteoporose ab.
- Serumwerte von 30 bis unter 50 nmol/l stellen eine suboptimale Versorgung mit möglichen Folgen für die Knochengesundheit dar.
- Bei Serumkonzentrationen ab 50 nmol/l wird von einer ausreichenden Versorgung zum Erhalt der Knochengesundheit ausgegangen.
Die DGE empfiehlt daher 400 I.E. für Säuglinge und 800 I.E. für Erwachsene pro Tag.
Erfahren Sie mehr in unserem Artikel „Die richtige Vitamin D-Dosis“
Wie erkenne ich eine Vitamin D-Unterversorgung?
Symptome bei Vitamin D-Mangel gibt es viele, denn der Körper benötigt Vitamin D für verschiedenste Vorgänge im Körper – beginnend bei der Stärkung der Knochen.
Woran genau Sie eine Unterversorgung erkennen können, wodurch sie verursacht sein kann und welche Personengruppen besonders gefährdet sind, haben wir Ihnen in unserem Artikel „Vitamin D-Mangel“ ausführlich zusammengefasst.
Kann es zu Vitamin D-Überdosierungen kommen?
Überdosierungserscheinungen können nach der Anwendung von Vitamin D auftreten, wenn eine größere Menge eingenommen wurde als vorgesehen. Auch bei ordnungsgemäßer Dosierung sind wie bei allen Arzneimitteln Nebenwirkungen möglich.
Nähere Angaben finden Sie in den Gebrauchsinformationen:
Gebrauchsinformation für Dekristol® 400 I.E.
Gebrauchsinformation für Dekristol® 500 I.E.
Gebrauchsinformation für Dekristol® Fluor 500 I.E./0,25 mg
Gebrauchsinformation für Dekristol® 1000 I.E.
Zur Information: allgemeine Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für die tägliche Vitamin D-Gabe maximale Werte festgelegt, die nicht überschritten werden sollen:
- Für Erwachsene und für Kinder ab 11 Jahren liegt die zulässige Gesamtzufuhrmenge bei 4000 I.E. Vitamin D pro Tag.
- Für Kinder von 1 bis 10 Jahre sind es 2000 I.E. Vitamin D pro Tag, die maximal zugeführt werden dürfen, Säuglinge im Alter von 0 bis 6 Monaten nehmen höchstens 1000 I.E. pro Tag ein. Im Alter von 6 bis 12 Monaten beträgt die maximale Tageszufuhr 1400 I.E.
Diese maximale Tagesdosierung bezieht sich auf die Vitamin D-Zufuhr aus allen Lebensmitteln und Arzneimitteln. Eine über diese Maximalwerte hinausgehende regelmäßige tägliche Zufuhr kann unerwünschte Wirkungen wie die Bildung von Nierensteinen oder Nierenverkalkung nach sich ziehen.
Aus medizinischen Gründen können jedoch mitunter höhere Vitamin D-Dosen ärztlich angezeigt sein. Diese werden dann vom behandelnden Arzt entsprechend verordnet und für eine bestimmte Zeit eingenommen.
Kann ich Vitamin D über die Nahrung aufnehmen?
Mit der Nahrung nehmen wir nur etwa 10 – 20 % unseres täglichen Vitamin D-Bedarfs auf. Die meisten Lebensmittel enthalten kein oder nur sehr wenig Vitamin D.
Da es zu den fettlöslichen Vitaminen gehört, ist Vitamin D3 vor allem in fettreichen Lebensmitteln tierischer Herkunft zu finden. Dazu zählen fetthaltige Seefische wie Hering, Lachs oder Makrele sowie Eigelb und Leber. Vitamin D2 ist dagegen in einigen Speisepilzen und Pflanzen enthalten. (Quelle)
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